Segellexikon

Tropischer Wirbelsturm

Tropische Wirbelstürme sind klein. In ihrem Kern bildet sich ein Auge – meist 15 bis 30 sm groß (die Größe schwankt zwischen 5 und 100 sm).
Um das Auge verläuft die etwa 30 bis 40 sm breite Wolkenmauer (eyewall). In der Wolkenmauer wütet der Orkan am stärksten. Hier weht der stärkste Wind und hier fällt der meiste Regen – bis zu 1000 mm in wenigen Stunden.
Obwohl im Auge der tiefste Bodendruck herrscht, reißt die Bewölkung manchmal auf und in der Mitte des Auges weht häufig schwacher Wind. Dennoch ist das Auge für Schiffe äußerst gefährlich, weil hier von allen Seiten hohe Wellen zusammentreffen und sich zu hohen Kreuzseen aufbauen. Eine Besonderheit des Auges ist Warmluft in der Höhe; sie kann 10° C wärmer als in der Wolkenmauer und 2° wärmer als am Boden sein. Im Auge sinkt Luft abwärts – allerdings nur bis zu einer Inversion in etwa 1 bis 3 km Höhe. Die Luft darunter ist feucht.
Der Wolkenmauer schließen sich die jeweils etwa 50 sm breiten inneren und äußeren Regionen an. Hier bilden die Wolken häufig so genannte Spiralbänder (auf Satellitenbildern gut erkennbar). In schmalen Wolkenfeldern steigt sehr viel Luft auf, es regnet stark. Zwischen den Spiralbändern sinkt Luft wieder abwärts; deshalb reißt die Bewölkung auf. Der Bodenwind weht spiralförmig (parallel zu den Spiralbändern) in Richtung Wolkenmauer.