Segellexikon

Libera

Eine Konstruktionsklasse für unsinkbare Einrumpf-Segelboote mit festem Kiel, die darauf abzielt, möglichst wenig Gewicht und möglichst viel Segelfläche zu vereinen. Eine Libera ist ein reines Regattaschiff, das mit bis zu 25 kn über das Wasser gleitet, bei dem 7 bis 12 Mann gleichzeitig auf einem Ausleger ("Leiter") im Trapez hängen, einen Spinnaker von 400 qm segeln – und vor einer Wendemarke bergen müssen. Solche Boote werden auf der Centomiglia (Gardasee), dem Rund um (Bodensee) oder dem Bol d'Or (Genfer See) gesegelt. Liberas werden in drei Kategorien gebaut:
Kategorie A: von 10,71 m bis 12,70 m lang, maximal 8,50 m breit (Rumpfbreite maximal 5,35 m; der Rest sind die Ausleger); Crew maximal 14 Personen, davon höchstens 12 Trapezisten
Kategorie B: von 8,71 m bis 10,70 m lang, maximal 7,50 m breit (Rumpfbreite maximal 5,35 m; der Rest sind die Ausleger); Crew maximal 10 Personen, davon höchstens 9 Trapezisten
Kategorie C: von 6,71 m bis 8,70 m lang, maximal 6,50 m breit (Rumpfbreite maximal 5,35 m; der Rest sind die Ausleger); Crew maximal 7 Personen, davon höchstens 7 Trapezisten
Jede Libera muss ein aufrichtendes Moment von W = 0,15 x LüA x BüA (in kg) besitzen. Dazu wird das Boot im Wasser gekrängt, bis der Mast waagerecht liegt und am Topp das Gewicht W angebracht. Mit dem am Mast angebrachten Gewicht muss sich das Boot aufrichten. Zu den Sicherheitsvorschriften gehört auch die Schwimmwestenpflicht für die Trapezmannschaft.